Das Ziel unserer heutigen Reise ist Munger. Gaurav hat mich eingeladen in der berühmten Bihar School of Yoga zu bleiben, der Wiege des modernen Yoga, die Satyananda 1963 gründete. Er befreite Yoga von zahlreichem religiösen Ballast, übersetzte Schriften über die Methoden ins englische und machte Yoga so in der ganzen Welt bekannt. Auf Ihn ist auch Yoga Nidra zurückzuführen, welches wir bereits geübt haben.

Je weiter wir nach Westen fahren, desto lieblicher wird die Landschaft. Die Gegend ist durchsetzt von Hügeln und schroffen Felswänden, kleinen Bächen und Wasserfällen, Tümpeln und Teichen. Gaurav, der das Boot steuert zeigt nach vorn und bedeutet mir dass wir bald ankommen. Der Ganges führt in einer engen Schleife um Munger herum. Wir machen das Boot im kleinen Hafen fest, in der Nähe der großen Eisenbahnbrücke, die hier über den Ganges führt.

Ich werfe meinen Rucksack an Land,

steige vom Boot und bin froh wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.

Wir gehen die kurze Strecke vom Bootsanleger durch die geschäftige kleine Stadt zur Yoga Schule zu Fuß.

Wie in ganz Indien mischen sich auch hier Kühe ins Stadtbild, die am Straßenrand grasen und mit Gleichmut den Verkehr zum Erliegen bringen.

In der Verehrung von Kühen bringen Hindus Ihre Dankbarkeit

zum Ausdruck. Kühe sind die ältesten Haustiere der Menschen und helfen beim Tragen von schweren Lasten, versorgen den Menschen mit Milch, ziehen den Ackerpflug, geben Dünger für die Felder und sorgen so für reiche Ernte. Die Verehrung der Kuh steht stellvertretend für das Mitgefühl für alle Lebewesen, für alle Tiere, die keine Stimme haben um sich Gehör zu verschaffen.

Im Schutz der Kühe zeigt sich der Respekt vor der Schöpfung und der Dankbarkeit für die Natur, die den Menschen nährt und Ihm ein Zuhause gibt. Der Hinduismus würdigt den Menschen als Teil der Schöpfung und Teil der Natur.

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Ralf Eisend

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