Ich verbringe auch heute den ganzen Tag auf dem schlanken Holzboot und setzte meine Reise zunächst auf dem Hooghly River Richtung Norden fort. Gegen Abend treffen wir auf den Ganges und tuckern in westlicher Richtung weiter, der untergehenden Sonne entgegen. Ich halte Ausschau nach Flussdelfinen, kann aber keine finden. Die Vorstellung dass wir von Delfinen, die neben dem Boot aus dem Wasser aufsteigen und uns begleiten bleibt ein Traum. Ich schließe die Augen und sehe sie trotzdem. Die kleinen Delfine begleiten mich und ich halte sie fest in meiner Vorstellung und Erinnerung.

Auf der Flussstrecke von Sagar Island, an Kalkutta vorbei und bis zur Mündung des Ganges habe ich nur Hinduistische Tempel am Fluss gesehen. Dies ändert sich nun. Jetzt mischen sich auch buddhistische Tempel mit in die Landschaft. Ich erkenne sie schon von weitem, die Stupas, welche das religiöse Zentrum der Klosteranlage bilden und Reliquien von Buddha oder herausragenden Mönchen beherbergen.

Wir befahren den Ganges weiter ins Innere der Region Bihar, der Gegend in welcher der historische Buddha erleuchtet wurde und gelehrt hat. Wenn man auf der Landkarte des nördlichen Indien eine Gerade zieht vom Gangesknick im Westen in den wir heute eingefahren sind, bis nach Osten in Allahabad, dehnt sich der Wanderbereich aus, den Buddha in den 45 Jahren seiner Lehrtätigkeit durchwandert hat Buddha nimmt Gedanken welche wir aus dem Hinduismus kannen auf.

Er sagt: Was immer dem Gesetz des Entstehens unterworfen ist, ist auch dem Gesetz des Vergehens unterworfen. Diese Wahrheit kann uns trösten. Wir können das Leben nicht festhalten. Altes vergeht, neues entsteht. Sich darum zu sorgen was war und was kommt ändert nichts daran. In der Meditation stärken wir unseren Gleichmut und freuen uns am Augenblick.

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Ralf Eisend

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