Rumpelstilzchen

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Rumpelstilzchens Feuer


Kinder lieben Märchen und Rumpelstilzchen von den Gebrüdern Grimm ist eines der faszinierendsten deutschen Märchen. Es geht um einen kleinen Giftzweg, der die Not der Müllerstochter ausnutzt und sie zu einem Versprechen drängt, welches sie später noch bereut. Es ist geeignet für Kinder ab 4 Jahren.
Die Texte im Podcast, zum Vorlesen und als Download habe ich sprachlich behutsam modernisiert, die Inhalte aber unverändert gelassen.

„heut back ich, morgen brau ich,

übermorgen hole ich der Königin ihr Kind;

Ach, wie gut ist, dass niemand weiß,

dass ich Rumpelstilzchen heiß!“


Rumpelstilzchen vorlesen lassen im Podcast

Rumpelstilzchen gelesen von Ralf Eisend

Das Märchen „Rumpelstilzchen“ ist für Kinder ab 4 Jahren und dauert etwa 10 Minuten. Im Anschluss ist eine beruhigende Aufnahme von einem Gewitter zu hören.
Damit können Kinder prima einschlafen.
Kinder lieben Gute-Nacht-Geschichten. Sie wirken beruhigend, machen das Einschlafen leichter und gehörten vor allem früher zum täglichen „Zu-Bett-Geh-Ritual“.

Fantasie

„Durch Geschichten lernen Kinder in ihrer Fantasie Vorstellungen zu assoziieren und zu entwickeln, mitunter auch Probleme zu lösen und Ziele zu erreichen. Sie helfen, Stress abzubauen, ein inneres Gleichgewicht herzustellen und Fantasie und Kreativität zu fördern.“
So beschreibt es die Uni Köln Fantasiereisen in ihrem Methodenpool.

Naturgeräusche

Jede Folge beinhaltet Naturgeräusche. Diese wirken beruhigend. Kinder lauschen gerne dem Regen, Wind und Donner.
Die hochwertige Audio-Aufnahmen, die ich gemacht habe umfasst das volle hörbare Klangspektrum und entfalten so die maximale Wirkung. Naturgeräusche führten dazu, dass beim einschlafen störende Gedanken durch positive ersetzt werden und wir Stress abbauen können und damit besser einschlafen.

Musik

Außerdem enthalten die Folgen Musik. Diese ist stressreduzierend und hat auch auf Kinder eine entspannungsfördernde Wirkung, was auch wissenschaftlich gestützt wird.

Rumpelstilzchen als PDF

Rumpelstilzchen zum vorlesen

Es war einmal ein Müller, der war arm, aber er hatte eine schöne Tochter. 
Als er eines Tages mit dem dem König sprach wollte er sich wichtig machen. Er erzählte ihm: „ich habe eine Tochter, die kann Stroh zu Gold spinnen.“ 

Dem König, der Gold liebte, gefiel das natürlich sehr. Er befahl: “Bringt mir die Müllerstochter sofort hierher. Ich möchte selbst sehen ob sie diese Kunst beherrscht und aus meinem Stroh Goldfäden spinnen kann! hahahahaha”. Die verängstigte Müllerstochter wurde zum König gebracht. Er führte sie in eine Kammer, die ganz voll Stroh war. Er gab ihr ein Spinnrad, mit dem man aus Schafwolle Wollfäden spinnen kann, und sprach zu Ihr:
„Wenn du diese Nacht, bis morgen früh das Stroh nicht zu Gold versponnen hast, wie dein Vater mir versprochen hat, so musst du sterben.“
Daraufhin verschloss er die Kammer, und sie blieb allein darin.

Rumpelstilzchen spinnt Stroh zu Gold

Da saß nun die arme Müllerstochter in der Kammer, und wusste keinen Rat. Denn sie verstand gar nichts davon, wie das Stroh zu Goldfäden zu spinnen konnte. Ihre Angst wurde immer größer, bis sie zu weinen anfing.
Da ging auf einmal die Türe auf, und ein kleines Männchen trat herein und sprach:
„Guten Abend, schöne Müllerin, warum weint sie so sehr?“
„Ach!“, antwortete das Mädchen, „ich soll Stroh zu Goldfäden spinnen, und kann das gar nicht.“

Da sprach das Männchen: „Was gibst du mir, wenn ich dir’s spinne?“ „Mein Halsband“, sagte das Mädchen. Das Männchen setzte sich vor das Rädchen, und schnurr! schnurr! schnurr! dreimal gezogen, war die Spule voll mit Goldfäden.

Dann steckte es eine weitere auf, und schnurr! schnurr! schnurr!
Dreimal gezogen, war auch die zweite voll. Und so ging es fort bis zum Morgen, da war alles Stroh versponnen, und alle Spulen voller Gold.

Sie gab dem Männlein Ihr liebstes Halsband und schon war er verschwunden.

Die Müllerstochter und das Rumpelstilzchen

Als der König kam und nachsah, war er erstaunt und freute sich.
Aber sein Herz wurde nur noch gieriger, und er ließ die Müllerstochter in eine andere Kammer voll Stroh bringen, die noch viel größer war, und befahl ihr:
“Spinne das ganze Stroh zu Gold bis morgen früh, wenn dir dein Leben lieb ist”. 

Das Mädchen wusste sich nicht zu helfen und weinte bitterlich. Da ging abermals die Türe auf, und das kleine Männchen kam und sprach:
„Was gibst du mir diesmal, wenn ich dir das Stroh zu Gold spinne?“ Den schönen Ring, den ich von meiner Großmutter habe, hier an meiner Hand“, antwortete das Mädchen. Das Männchen nahm den Ring, und fing wieder an zu schnurren mit dem Spinnrad. Und hatte bis zum Morgen alles Stroh zu glänzendem Gold gesponnen. 

Rumpelstilzchen möchte das erste Kind

Der König freute sich bei dem Anblick des Goldes, war aber noch nicht satt, sondern ließ die Müllerstochter in eine noch größere Kammer voller Stroh bringen und sprach zu ihr:
„Dieses ganze Stroh mußt du noch in dieser Nacht verspinnen, wann dir das gelingt, sollst du meine Frau und Königin werden.“
Denn er dachte sich eine reichere Frau kann ich auf der ganzen Welt nicht finden.

Als das schöne Mädchen allein war, kam das Männlein zum dritten Mal wieder und sprach: „Was gibst du mir, wenn ich dir auch heute das Stroh spinne?“ 

„Ich habe nichts mehr“, antwortete das Mädchen. 

„Dann versprich mir dein erstes Kind, wann du Königin wirst.“ 

„Wer weiß, wo das noch hinführt“, dachte die Müllerstochter betrübt, und wusste sich in der Not nicht anders zu helfen, als dass sie es dem Männchen versprach: “Wenn du mir auch dieses Mal hilft will ich dir mein erstes Kind geben” und das Männchen spann noch einmal das Stroh zu Gold. Und als am Morgen der König kam, und alles fand, wie er gewünscht hatte, so hielt er Hochzeit mit ihr, und die schöne Müllerstochter wurde eine Königin.

Das Rumpelstilzchen fordert das Kind

Nach über einem Jahr brachte sie ein hübsches Kind zur Welt und dachte gar nicht mehr an das Männchen, da trat es in ihre Kammer und forderte, was sie ihm versprochen hatte. Die Königin erschrak, hielt Ihr Baby fest im Arm und bot dem Männchen alle Reichtümer des Königreichs an, wenn er ihr nur das Kind lassen wollte, aber das Männchen sprach: „Nein, etwas Lebendes ist mir lieber, als alle Schätze der Welt.“ Da fing die Königin so an zu jammern und zu weinen, und das Männchen sprach: „Drei Tage will ich dir Zeit lassen, doch wenn du bis dahin meinen Namen weißt, so sollst du dein Kind behalten.“

Nun dachte die Königin die ganze Nacht über an alle Namen, die sie jemals gehört hatte, und schickte einen Boten aus über Land, der sollte sich erkundigen weit und breit nach neuen Namen. Als am andern Tag das Männchen kam, fing an sie mit “Ist dein Name Caspar, Melchior oder Balthersar?”, und sagte dann alle Namen die sie wusste, der Reihe nach, aber bei jedem sprach das Männlein: „Nein, So heiß ich nicht.“ Den zweiten Tag ließ sie herumfragen bei allen Leuten, und legte dem Männlein alle, die ungewöhnlichsten und seltsamsten Namen vor, und fragte: “Heisst du Rippenbiest, Hammelswade, Hans Wurst, Petersilie, Hans Damp, Dickerchen, Dick Tator, Hein Blöd, Pan Tau oder Schnürbein, aber es blieb dabei: „So heiß ich nicht.“ 

Rumpelstilzchen Spruch

Den dritten Tag kam der Bote zurück und erzählte: „Einen neuen Namen habe ich nicht finden können, aber als ich an einen hohen Berg um die Waldecke kam, wo Fuchs und Hase sich gute Nacht sagen, da sah ich da ein kleines Haus, und vor dem Haus brannte ein Feuer, und um das Feuer sprang ein gar zu lächerliches Männchen, hüpfte auf einem Bein und schrie:

„heut back ich, morgen brau ich,
übermorgen hole ich der Königin ihr Kind;
Ach, wie gut ist, dass niemand weiß,
dass ich Rumpelstilzchen heiß!

Wie die Königin das hörte, war sie sooo froh, und als das Männlein kam und sprach: „Nun, Frau Königin, wie heiß ich?“, da fragte sie erst: 

„Heißest du Kunz?“ „Nein.“ 

„Heißest du Heinz?“ „Nein.“ 

„Heißt du etwa Rumpelstilzchen?“ 

„Das hat dir der Teufel gesagt! Das hat dir der Teufel gesagt!“, schrie das Männlein, und stampfte mit dem rechten Fuß vor Zorn so fest auf die Erde, dass es bis zur Hüfte in der Erde steckte, dann packte es in einer Wut den linken Fuß mit beiden Händen, und riss sich selbst mitten entzwei.

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Hosted by
Ralf Eisend

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