Der gestiefelte Kater ist ein sehr nettes französischen Märchen, das häufig verfilmt und im Theater gezeigt wird.
Der gestiefelte Kater geht mutig voran und dem armen Müllers-Sohn liegt die Welt zu Füßen.
Das Märchen ist geeignet für Kinder ab 3 Jahren.
Die Texte vom gestiefelten Kater für Podcast, zum Vorlesen und zum Download habe ich sprachlich behutsam modernisiert, die Inhalte aber unverändert gelassen.
Schnell finden:

„Ich muss gestehen, dass ich das für ganz unmöglich halte.“
Zusammenfassung
Das Märchen thematisiert mit einfachen Motiven die Ungerechtigkeit beim Erbgang, und damit der Ungerechtigkeit der niederen Geburt auf der Welt. Gewitzt wird die Dankbarkeit des Katers und damit das Glück, das vermeintlich Schlechtergestellten entworfen, der schließlich ohne eigenes Zutun zum wohlhabenden Mann wird.
Der gestiefelte Kater als Podcast zum anhören
Fantasie
„Durch Geschichten lernen Kinder in ihrer Fantasie Vorstellungen zu assoziieren und zu entwickeln, mitunter auch Probleme zu lösen und Ziele zu erreichen. Sie helfen, Stress abzubauen, ein inneres Gleichgewicht herzustellen und Fantasie und Kreativität zu fördern.“
So beschreibt es die Uni Köln Fantasiereisen in ihrem Methodenpool.
Beruhigende Naturgeräusche: Meer und Wellengang
Diese Folge beinhaltet das natürliche Geräusch von Regen. Diese wirken beruhigend. Kinder lauschen gerne dem Regen, dem Meer, Wind und Donner.
Die hochwertige Audio-Aufnahmen, die ich gemacht habe umfasst das volle hörbare Klangspektrum und entfalten so die maximale Wirkung. Naturgeräusche führten dazu, dass beim einschlafen störende Gedanken durch positive ersetzt werden und wir Stress abbauen können und damit besser einschlafen.
Musik
Außerdem enthalten die Folgen Musik. Diese ist stressreduzierend und hat auch auf Kinder eine entspannungsfördernde Wirkung, was auch wissenschaftlich gestützt wird.
Das Märchen als PDF zum Download
Der gestiefelte Kater zum Vorlesen
Ein Müller hinterließ bei seinem Tod seinen drei Söhnen eine Mühle, einen Esel und eine Katze. Das Testament war klar, die Teilung bald gemacht, ohne dass man einen Rechtsanwalt dazu brauchte, da von der kleinen Erbschaft sonst gewiss nichts übrig geblieben wäre. Der Älteste Sohn bekam die Mühle, der Zweite den Esel und der Jüngste nur die Katze.
Dieser konnte freilich über ein so armseliges Anteil am Erbe gar nicht zufrieden sein „Meine Brüder“, sagte er, „können doch, wenn sie gemeinschaftliche Sache machen, ihren Lebensunterhalt auf eine anständige Art verdienen; aber ich, wenn ich meinen Kater aufgegessen und mir aus seinem Fell einen Mantelkragen gemacht habe, ich muss ja vor Hunger sterben!“
Der Kater will Stiefel haben
Der Kater, der diese Rede hörte, obgleich er es nicht zeigte, sagte zu ihm mit ernsthafter Miene: „Bekümmert euch doch nicht, lieber Herr, ihr braucht mir nur einen Sack zu geben und mir ein Paar Stiefeln machen zu lasse und ihr werdet sehen, dass ihr mit eurem Anteil nicht so übel bedacht wart, wie ihr glaubt.“
“Einen Sack brauchst du und Stiefel soll ich dir machen lassen? Wo ich doch selbst nichts habe!”
Der junge Mann rechnete zwar nicht sehr auf die Versprechungen des Katers, aber er hatte ihn bei so manchem listigen Streich beobachtet um die Ratten und Mäuse zu fangen. Manchmal hängte dieser kopfüber an einem Balken und ließ sich auf die Mäuse fallen, bei den Beinen aufhing, ein anderes Mal legte er sich ins Mehl, als ob er tot sei und packt die Ratten wenn Sie zum schnuppern nah genug an ihm dran waren.
Der junge Mann war verzweifelt und hatte keinen anderen Plan, nur die Hoffnung, dass der Kater ihm in seinem Unglück irgendwie nützlich sein könnte.
Als der Kater das, was er verlangte, erhalten hatte, zog er mutig die Stiefelchen an, warf seinen Sack über die Schulter und marschierte so auf einen Berg, wo es viele Kaninchen gab. Er tat Kohl und Haferflocken in seinen Sack und indem er sich hinlegt, als ob er tot sei, wartete er, bis ein junges Kaninchen hineinkroch, dem diese List noch nicht bekannt ist, um von dem Kohl und den Haferflocken zu naschen. Kaum hatte er sich hingelegt, so geschah es auch, wie er dachte. Ein junges unachtsames Kaninchen kroch in den Sack und der Kater zog gleich. die Schnüre zu, packte und erwürgte es herzlos.
Ganz stolz auf seine Beute, ging er damit zum König und verlangte vorgelassen zu werden.
Der Kater beim König
Man führte Ihn zum Gemach seiner Majestät, der Kater trat ein, machte eine tiefe Verbeugung vor dem König und sagte zu ihm: „Hier bringe ich Eurer Majestät ein Kaninchen, welches der Herr Graf von Karabas mir aufgetragen hat, euch zu überreichen.“ Diesen Namen hatte er sich ausgedacht, da er Ihn gut fand für seine Herrn.
„Sage deinem Herrn“, antwortete der König, „dass ich ihm danke und dass er mir ein Vergnügen damit gemacht hat.“
Ein anderes Mal legte sich der Kater, den Sack immer offen haltend, ins Korn und als zwei Rebhühner darin waren, zog er die Schnüre zu und fing sie alle beide. Hierauf ging er wieder zum König und überreichte sie ihm, so wie er es mit dem Kaninchen gemacht hatte. Der König nahm auch die beiden Rebhühner gnädig an und ließ ihm ein Trinkgeld geben. So fuhr der Kater zwei oder drei Monate lang fort, dem Könige von Zeit zu Zeit Wildbret aus dem Forst seines Herrn zu bringen.
Die List
Eines Tages hatte er erfahren, dass der König mit seiner Tochter, der schönsten Prinzessin der Welt, an dem Ufer des Flusses eine Spazierfahrt machen wolle, und sagte zu seinem Herrn: „Wenn ihr jetzt meinem Rate folgt, so ist euer Glück gemacht. Ihr habt nichts weiter zu tun, als dass ihr euch im Fluss, an der Stelle, die ich euch zeigen werde, badet und das Übrige lasst mich nur machen.“
Der sogenannte Graf von Karabas tat, wie sein Kater ihm riet, ohne zu wissen, wozu es gut sein würde. Während er nun badete, kam der König vorüber und sogleich fing der Kater aus Leibeskräften an zu schreien: „Zu Hülfe, zu Hülfe, der Herr Graf von Karabas ist am Ertrinken.“
Auf dies Geschrei steckte der König den Kopf aus dem Wagen und als er den Kater erkannte, welcher ihm so oft Wildbret gebracht hatte, befahl er seinen Leuten, dem Grafen von Karabas schleunigst zu Hilfe zu eilen. Während man nun den armen Grafen aus dem Flusse zog, trat der Kater an den Wagen heran und sagte zum Könige: Während mein Herr sich gebadet hat, sind Diebe gekommen und haben alle seine Kleider mitgenommen” . — Der Spitzbube von Kater hatte sie selbst unter einen großen Stein versteckt!
Sogleich befahl der König seinen Kammerdienern aus seiner Garderobe eins seiner schönsten Kleider für den Herrn Grafen von Karabas zu holen. Der König erwies ihm alle nur möglichen Höflichkeiten, und da der schöne Anzug, mit welchem man ihn bekleidete, ihm sehr wohl stand (denn er war von Natur hübsch und gut gewachsen), so fand ihn die Tochter des Königs ganz nach ihrem Geschmack und der Graf von Karabas hatte ihr auch schon zärtliche Blicke zugeworfen. So wurde sie, wie narrisch, in ihn verliebt.
Der König ersuchte ihn in seine Karosse zu steigen und Sie auf ihrer Spazierfahrt zu begleiten.
Der Kater, außer sich vor Vergnügen, dass ihm seine List so gut gelungen war, lief voraus und als er auf einige Bauern traf, welche eine Wiese mähten, rief er ihnen zu: „Ihr guten Leute, wenn ihr dem Könige nicht sagt, dass die Wiese, die ihr mäht, dem Grafen von Karabas gehört, so werdet ihr alle kurz und klein gehackt, wie Leberwurst.“
Wirklich unterließ der König nicht, die Bauern zu fragen, wem die Wiese gehöre, die sie mähten?
„Sie gehört dem Grafen von Karabas“, sagten alle einstimmig, denn die Drohung des Katers hatte sie in Furcht gesetzt.
„Da habt ihr ein schönes Erbstück“, sagte der König zu dem Grafen von Karabas.
„Wie Ihre Majestät sehen“, antwortete der Graf; „diese Wiese bringt alle Jahr ihren reichlichen Ertrag.“
Der Kater, der in seinen Stiefeln immer voraus lief, traf jetzt auf einige Getreideknechte und rief ihnen zu: „Ihr guten Leute, wenn ihr nicht sagt, dass alle diese Getreidefelder dem Herrn Grafen von Karabas gehören, so werdet ihr alle kurz und klein gehackt, wie Leberwurst.“
Der König, der einen Augenblick später vorüberkam, wollte wissen, wem alle diese Getreidefelder gehörten, die er vor sich sähe.
„Sie gehören dem Herrn Grafen von Karabas“, antworteten die Knechte, und der König bezeugte dem Grafen gleichfalls seine Freude darüber. Der Kater, welcher immer noch voraus lief, sagte zu Allen, die er unterwegs traf, immer das Selbe, und der König war über die großen Besitztümer des Herrn Grafen von Karabas ganz erstaunt.
Der wilde Mann
Endlich kam gestiefelte Kater auch an ein schönes Schloss, welches einem wilden Manne gehörte, dem reichsten, der jemals gelebt hat, denn das ganze Land, durch welches der König gekommen war, gehörte zu diesem Schlosse. Der Kater erkundigte sich vorher, wer dieser wilde Mann sei und was er für Geschicklichkeiten besäße, und bat dann, ihm aufwarten zu dürfen, wobei er sagte: er habe, so nahe seinem Schloss, nicht vorbeigehen wollen, ohne die Ehre zu haben, ihm seinen untertänigen Diener zu machen.
Der wilde Mann empfing ihn mit aller Höflichkeit, deren ein wilder Mann fähig ist und ließ ihn niedersitzen.
„Man hat mir versichert“, sagte der Kater, „dass ihr die Fähigkeit hättet, euch in alle Arten von Tieren zu verwandeln. Ihr könntet z. B. die Gestalt eines Löwen oder eines Elefanten annehmen.“
„Das ist wahr“, antwortete der wilde Mann, „und um es dir zu beweisen, will ich mich gleich in einen Löwen verwandeln.“
Der Kater war so erschrocken, einen Löwen vor sich zu sehen, dass er auf die Dachrinne kletterte, nicht ohne Mühe und Gefahr der Stiefeln wegen, die auf den Ziegeln ausglitten.
Als der Kater nach einer Weile sah, dass der wilde Mann seine Löwengestalt wieder abgelegt hatte, kam er herab und gestand, er sei in Todesangst gewesen. „Man hat mir“, fuhr er fort, „auch noch versichert, was ich aber kaum glauben kann, dass es auch in eurer Macht stünde, die Gestalt der kleinsten Tiere anzunehmen, z. B, euch in eine Ratte oder in eine Maus zu verwandeln. Ich muss gestehen, dass ich das für ganz unmöglich halte.“
„Unmöglich?“, rief der wilde Mann; „das sollst du sehen.“ Und sogleich verwandelte er sich in eine Maus, die auf dem Fußboden hin und her lief; und der Kater erwischte sie sofort und fraß sie auf.
Inzwischen kam der König auch bei dem schönen Schloss des wilden Mannes vorüber und wünschte einzutreten. Der Kater, der den Wagen über die Zugbrücke rollen hörte, lief ihm entgegen und sagte zum Könige: „Eure. Majestät seien bestens willkommen in dem Schloss des Herrn Grafen von Karabas.“
„Wie, mein Herr Graf“, rief der König, „dieses Schloss gehört euch auch noch? Es kann nichts Schöneres geben, als diesen Hof und alle diese Gebäude, die es umgeben. Lasst uns nun auch das Innere anschauen, wenn es euch passt.“
Der Graf reichte der jungen Prinzessin den Arm und folgte dem König, der voran ging. Sie traten in einen großen Saal und fanden eine prächtige Mahlzeit vorbereitet, welche der wilde Mann für seine Freunde hatte herrichten lassen, die ihn gerade an diesem Tag besuchen wollten, sich aber nicht trauten, weil sie hörten, dass der König da sei.
Happy End
Der König war über die guten Eigenschaften des Herrn Grafen von Karabas ganz entzückt, und seine Tochter noch bei weitem mehr. In Betracht des großen Vermögens, welches dieser besaß, sagte er zu ihm, nachdem sie fünf oder sechs Gläser geleert hatten: „Es kommt nur auf euch an, mein Herr Graf, ob ihr mein Schwiegersohn werden wollt.“
Der Graf machte eine tiefe Vebeugungund nahm die Ehre, welche ihm der König anbot, mit großem Dank an. Noch am selben Tage heiratete er die Prinzessin. Der Kater wurde ein vornehmer Herr und lief jetzt den Mäusen nur noch zum Spaß nach.