Frau Holle

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Frau Holles Schnee

Frau Holle ist ein schönes, weniger gewalttätiges deutsches Märchen der Gebrüder Grimm. Es ist geeignet für Kinder ab 3 Jahren.
Die Texte von Frau Holle für Podcast, zum Vorlesen und zum Download habe ich sprachlich behutsam modernisiert, die Inhalte aber unverändert gelassen.

Der Hahn kräht:

„Kikeriki! Kikeriki! Unsere Goldmarie ist wieder hie!“


Zusammenfassung

Eine Witwe liebt ihre hässliche, faule Tochter, nicht die fleißige Schwiegertochter. Diese muss am Brunnen sitzen und spinnen, bis ihre Finger blutig sind, während die andere zu Hause bleibt und nichts tut. Beim Putzen fällt die blutige Spule in den Brunnen. Die Schwiegermutter will, dass sie diese wieder holt, also springt sie in den Brunnen und wacht auf einer Wiese wieder auf. Dort kommt sie der Aufforderung nach, gebackenes Brot zu holen und die Äpfel vom Baum zu schütteln. Sie bedient die alte Frau Holle mit ihren großen Zähnen, schüttelt fleißig ihr Bett, und dann schneit es. Schließlich will sie nach Hause gehen. Frau Holle führt sie durch ein Tor, Gold fällt auf sie, und gibt ihr auch die Spindel zurück. Die Witwe schickt auch ihre Tochter, aber die ist faul, weil sie nie gelernt hat zu arbeiten. Deshalb kommt sie den Forderungen nach Brot, Äpfeln und auch den Forderungen von Frau Holle nicht nach. Zum Abschied ergießt sich Pech auf die faule Tochter.

Frau Holle als Podcast zum anhören

Fantasie

„Durch Geschichten lernen Kinder in ihrer Fantasie Vorstellungen zu assoziieren und zu entwickeln, mitunter auch Probleme zu lösen und Ziele zu erreichen. Sie helfen, Stress abzubauen, ein inneres Gleichgewicht herzustellen und Fantasie und Kreativität zu fördern.“
So beschreibt es die Uni Köln Fantasiereisen in ihrem Methodenpool.

Beruhigende Naturgeräusche: Meer und Wellengang

Diese Folge beinhaltet das natürliche Geräusch von Meer und Wellen. Diese wirken beruhigend. Kinder lauschen gerne dem Regen, dem Meer, Wind und Donner.
Die hochwertige Audio-Aufnahmen, die ich gemacht habe umfasst das volle hörbare Klangspektrum und entfalten so die maximale Wirkung. Naturgeräusche führten dazu, dass beim einschlafen störende Gedanken durch positive ersetzt werden und wir Stress abbauen können und damit besser einschlafen.

Musik

Außerdem enthalten die Folgen Musik. Diese ist stressreduzierend und hat auch auf Kinder eine entspannungsfördernde Wirkung, was auch wissenschaftlich gestützt wird.

Frau Holle als PDF zum Download

Frau Holle zum vorlesen

Es war einmal eine Witwe, die hatte zwei Töchter, von denen die eine schön und fleißig war, die andere hässlich und faul. Aber die hässliche und faule war ihr viel lieber, denn sie war ihre richtige Tochter, und die andere musste die ganze schwere Arbeit machen und das Hausmädchen spielen. Jeden Tag musste sie sich auf die große Straße bei einem Brunnen setzen und so viel spinnen, dass ihr das Blut aus den Fingern rann.

Ein Mißgeschick


Nun ereignete es sich, dass die Spule einmal ganz blutig war, da beugte sie sich tief in den Brunnen und wollte die Spule abwaschen, aber sie entglitt ihr aus der Hand und fiel hinunter. Sie weinte, lief zur Stiefmutter und erzählte ihr das Misgeschick, aber die schimpfte sie streng und war so unbarmherzig, dass sie sagte: „Wenn du die Spule hinunterfallen lässt, bring sie wieder herauf!“ Da ging das Mädchen zum Brunnen zurück, wusste nicht, was sie tun sollte, und sprang in ihrer Angst in den Brunnen.

Als sie erwachte und wieder zu sich kam, befand es sich auf einer schönen Wiese, wo die Sonne schien und es viele tausend Blumen gab. Sie ging auf der Wiese hin und her und kam an einen Ofen, der voll Brot war; das Brot aber rief: „Oh! Zieh mich heraus, zieh mich heraus, sonst verbrenne ich, ich bin schon längst gebacken! So trat sie fleißig heran und zog alles heraus. Dann ging sie weiter und kam zu einem Baum, der voll von Äpfeln hing und rief der rief ihr zu: „Oh! Schüttel mich! Schüttle mich! Wir Äpfel sind alle miteinander reif!“ Dann schüttelte sie den Baum, so dass die Äpfel wie bei einem Regen herunterfielen, bis keine mehr oben waren. Dann ging sie weiter.

Bei Frau Holle

Endlich kam sie an ein kleines Haus, aus dem eine alte Frau schaute, aber weil sie so große Zähne hatte, fürchtete sie sich und wollte weglaufen. Aber die alte Frau rief ihr nach: „Fürchte dich nicht, liebes Kind, bleibe bei mir. Wenn du alle Arbeiten im Haus ordentlich machst, dann soll es dir gut gehen, nur musst du aufpassen, dass du mein Bett gut machst und es fleißig aufschüttelst, damit die Federn fliegen, dann schneit es in der Welt; ich bin Frau Holle.“ 

Weil die alte Frau so freundlich zu ihr war, willigte das Mädchen ein und nahm die Stelle an.. Sie machte alles zu ihrer Zufriedenheit und schüttelte immer heftig ihr Bett. Dafür hatte sie ein gutes Leben bei ihr, kein böses Wort und jeden Tag gekochtes und gebratenes Essen. Nun war sie einige Zeit bei Frau Holle, doch sie wurde traurig in ihrem Herz, und obwohl es hier tausendmal besser war als zu Hause, so hatte sie doch Sehnsucht, dorthin zu gehen. Sie sprach zu Frau Holle: „Ich habe Heimweh und will nach Hause zu gehen. Auch wenn es hier noch so gut für mich ist, so kann ich doch nicht länger bleiben. Holle sagte: „Du hast recht, und weil du mir so treu gedient hast, will ich dich selbst wieder hinaufbringen.“

Sie nahm das Mädchen bei der Hand und führte sie zu einem großen Tor. Das Tor wurde geöffnet, und als das Mädchen darunter stand, fiel ein Goldregen auf sie herunter und das ganze Gold klebte an ihr, so dass sie ganz damit bedeckt war. 

Abschied von Frau Holle

„Das sollst du haben, weil du so fleißig gewesen bist“, sagte die Holle-Frau, und sie gab ihr auch die Spule zurück, die in den Brunnen gefallen war.
Daraufhin wurde das Tor geschlossen, und das Mädchen war oben in der Welt, nicht weit vom Haus ihrer Mutter, und als sie in den Hof kam, saß der Hahn auf dem Brunnen und rief:

„Kikeriki! Kikeriki!

unsere Goldmarie ist wieder hie!“

So ging sie zu ihrer Mutter hinein, und weil sie mit Gold bedeckt ankam, wurde sie gut und freundlich empfangen.

Die gierige Mutter

Als die Mutter hörte, wie sie so reich geworden war, wollte diese ihrer anderen hässlichen und faulen Tochter das gleiche Glück gönnen, und sie musste sich an den Brunnen setzen und spinnen. Um die Spule blutig zu machen, stach sie sich in die Finger und zerkratzte ihre Hand an der dornigen Hecke. Dann warf sie die Spule in den Brunnen und sprang selbst hinein. Wie ihre Schwester kam sie zu der schönen Wiese und ging auf dem gleichen Weg weiter. Als sie den Backofen erreichte, schrie das Brot wieder: „Oh! Zieh mich ‚raus, zieh mich ‚raus, sonst verbrenne ich, ich bin ausgebacken!“ Aber die Faule antwortete: „Ich möchte mich nicht schmutzig machen!“ und ging weiter. Bald kam sie zu dem Apfelbaum, der rief: „Ah! Schüttel mich! Schüttle mich! Wir Äpfel sind alle reif miteinander.“ Aber sie antwortete: „Du hast recht, es könnte mir einer auf den Kopf fallen!“ und ging weiter ihres Weges. Als sie zum Haus von Frau Holle kam, hatte sie keine Angst, denn sie hatte schon von ihren großen Zähnen gehört, und sie stellte sich gleich bei ihr vor. Am ersten Tag riß sie sich zusammen und war fleißig. Sie folgte der Frau Holle, wenn diese ihr etwas sagte, denn sie dachte an das viele Gold, das sie bekommen würde.  Am zweiten Tag aber fing sie an, faul zu sein, und am dritten Tag noch mehr, als sie morgens nicht aufstehen wollte, machte sie auch das Bett der Frau Holle schlecht und schüttelte es nicht richtig, so dass die Federn aufflogen.

Abschied von der faulen Tochter

Bald wurde Frau Holle ihrer überdrüssig und sagte der faulen Frau, sie solle aufhören zu arbeiten. Diese freute sich sehr und dachte, dass nun der Goldregen kommen würde, und die Holle führte sie zum Tor, aber als sie darunter stand, wurde statt Gold ein großer Kessel voll schwarzem klebrigem Pech ausgegossen. „Das soll dich für deine Dienste belohnen“, sagte Frau Holle und schloss das Tor. Da kam die faule Schwester nach Hause, ganz mit Pech bedeckt. Der würde für den Rest ihres Lebens nicht mehr abgehen. Aber als der Hahn auf dem Brunnen sie sah, rief er:

„Kikeriki!

Unsere Pechmarie ist wieder hie!

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Ralf Eisend

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