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Hans im Glück als Podcast
Das Märchen „Hans im Glück“ ist für Kinder ab 4 Jahren dauert etwa 15 Minuten. Im Anschluss ist eine beruhigende Aufnahme vom Meer zu hören
Damit können Kinder prima einschlafen.
Kinder lieben Gute-Nacht-Geschichten. Sie wirken beruhigend, machen das Einschlafen leichter und gehörten vor allem früher zum täglichen „Zu-Bett-Geh-Ritual“.
Fantasie
„Durch Geschichten lernen Kinder in ihrer Fantasie Vorstellungen zu assoziieren und zu entwickeln, mitunter auch Probleme zu lösen und Ziele zu erreichen. Sie helfen, Stress abzubauen, ein inneres Gleichgewicht herzustellen und Fantasie und Kreativität zu fördern.“
So beschreibt es die Uni Köln Fantasiereisen in ihrem Methodenpool.
Naturgeräusche
Jede Folge beinhaltet Naturgeräusche. Diese wirken beruhigend. Kinder lauschen gerne dem Regen, dem Meer, Wind und Donner.
Die hochwertige Audio-Aufnahmen, die ich gemacht habe umfasst das volle hörbare Klangspektrum und entfalten so die maximale Wirkung. Naturgeräusche führten dazu, dass beim einschlafen störende Gedanken durch positive ersetzt werden und wir Stress abbauen können und damit besser einschlafen.
Musik
Außerdem enthalten die Folgen Musik. Diese ist stressreduzierend und hat auch auf Kinder eine entspannungsfördernde Wirkung, was auch wissenschaftlich gestützt wird.
Ich habe die Märchen sprachlich neu, aber eng am Originaltext der Gebrüder Grimm gefasst. Damit sind sie vor allem für Kinder besser verständlich und auch emotional besser zu erfassen.
Inhaltlich bin ich den traditionellen Erzählungen treu geblieben und habe sie nicht verändert.
Hans im Glück als PDF
Das Märchen zum Vorlesen
Hans hatte sieben Jahre bei seinem Lehrmeister gedient, da sagte er zu ihm „Herr, meine Zeit ist rum, nun möchte ich gerne wieder heim zu meiner Mutter. Gebt ihr mir bitte meinen Lohn.“
Der Lehrmeister antwortete „du hast mir treu und ehrlich gedient, wie der Dienst war, so soll der Lohn sein,“ und gab ihm ein Stück Gold, das so groß wie der Kopf von Hans war. Hans zog ein Tuch aus seiner Tasche, wickelte den Klumpen hinein, setzte ihn auf die Schulter, bedankte sich fröhlich und machte sich auf den Weg nach Hause.
Wie er so dahin ging und immer ein Bein vor das andere setzte, kam ihm ein Reiter in die Augen, der frisch und fröhlich auf einem muntern Pferd vorbei trabte. „Ach,“ sprach Hans ganz laut, „was ist das Reiten ein schönes Ding! da sitzt einer wie auf einem Stuhl, stößt sich an keinen Stein, spart die Schuh, und kommt fort, er weiß nicht wie.“
Der Reiter, der das gehört hatte, hielt an und rief „ei, Hans, warum laufst du auch zu Fuß?“
„Ich muß ja wohl,“ antwortete er, „ich habe einen Klumpen heim zu tragen: es ist zwar Gold, aber ich kann den Kopf dabei nicht gerad halten, auch drückt mirs auf die Schulter.“
„Weißt du was,“ sagte der Reiter, „wir wollen tauschen: ich gebe dir mein Pferd, und du gibst mir deinen Klumpen.“
„Von Herzen gern,“ sprach Hans, „aber ich sage Euch, Ihr müßt Euch damit ganz schön abschleppen.“
Der Reiter stieg ab, nahm das Gold und half dem Hans hinauf, gab ihm die Zügel fest in die Hände und sprach „wenns nun recht geschwind soll gehen, so mußt du mit der Zunge schnalzen und hopp hopp rufen.“
Hans war seelenfroh, als er auf dem Pferde saß und so frank und frei dahinritt. Über ein Weilchen fiels ihm ein, es sollte noch schneller gehen, und fing an mit der Zunge zu schnalzen und hopp hopp zu rufen. Das Pferd setzte sich in starken Trab, und ehe sichs Hans versah“ war er abgeworfen und lag in einem Graben, der die Äcker von der Landstraße trennte. Das Pferd wäre auch durchgegangen, wenn es nicht ein Bauer aufgehalten hätte, der des Weges kam und eine Kuh vor sich hertrieb.
Hans rieb und schüttelte seine Glieder und machte sich wieder auf die Beine. Er war aber verdrießlich und sprach zu dem Bauer „es ist ein schlechter Spaß, das Reiten, zumal, wenn man auf so eine Mähre gerät, wie diese, die stößt und einen herabwirft, daß man den Hals brechen kann; ich setze mich nimmermehr drauf. Da lob ich mir Eure Kuh, da kann einer mit Gemächlichkeit hinterhergehen, und hat obendrein seine Milch, Butter und Käse jeden Tag gewiß. Was gäb ich darum, wenn ich so eine Kuh hätte!“ „Nun,“ sprach der Bauer, “wenn das für Euch so ein großer Gefallen wäre, so will ich mit Euch gerne die Kuh gegen das Pferd tauschen.“ Hans willigte mit tausend Freuden ein: der Bauer schwang sich aufs Pferd und ritt eilig davon.
Hans trieb seine Kuh ruhig vor sich her und bedachte den glücklichen Handel. „Hab ich nur ein Stück Brot, und daran wird mirs wohl nicht fehlen, so kann ich, sooft mirs beliebe, Butter und Käse dazu essen; hab ich Durst, so melk ich meine Kuh und trinke Milch. Herz, was verlangst du mehr?“
Als er zu einem Wirtshaus kam, machte er halt, aß in der großen Freude alles, was er bei sich hatte, sein Mittags- und Abendbrot, rein auf, und ließ sich für seine letzten paar Heller ein halbes Glas Bier einschenken.
Dann trieb er seine Kuh weiter, immer in die Richtung des Dorfes seiner Mutter.
Die Hitze wurde drückender, je näher der Mittag kam, und Hans befand sich in einer Heidelandschaft, die wohl noch eine Stunde zu durchqueren dauerte. Da wurde es ihm ganz heiß, so daß ihm vor Durst die Zunge am Gaumen klebte. „Dem Ding ist zu helfen““ dachte Hans, „jetzt will ich meine Kuh melken und mich an der Milch laben.“ Er band sie an einen dürren Baum fest, und da er keinen Eimer hatte, stellte er seine Ledermütze drunter, aber wie er sich auch bemühte, es kam kein Tropfen Milch.. Und weil er sich ungeschickt dabei anstellte, gab ihm das ungeduldige Tier mit einem der Hinterfüße auch noch einen solchen Schlag vor den Kopf, daß er zu Boden taumelte und sich eine Zeitlang sich gar nicht besinnen konnte, wo er war.
Glücklicherweise kam gerade ein Metzger des Weges, der auf einem Schubkarren ein junges Schwein liegen hatte.
„Was ist denn passiert!“ rief er und half dem guten Hans auf. Hans erzählte, was vorgefallen war. Der Metzger reichte ihm seine Flasche und sprach „da trink erstmal und erhol Dich. Die Kuh will wohl keine Milch geben, das ist ein altes Tier, das höchstens noch zum Ziehen taugt oder zum Schlachten.“
„Ei, ei,“ sprach Hans und strich sich die Haare über den Kopf, „wer hätte das gedacht! es ist freilich gut, wenn man so ein Tier schlachten könnte, aber ich mache mir aus dem Kuhfleisch nicht viel, es ist mir nicht saftig genug. Ja, wer so ein junges Schwein hätte! das schmeckt anders, dabei noch die Würste.“ „Hört, Hans,“ sprach da der Metzger, „Euch zuliebe will ich tauschen und will Euch das Schwein für die Kuh lassen.“
„Gott lohn Euch Eure Freundschaft,“ sprach Hans, übergab ihm die Kuh, ließ sich das Schweinchen vom Karren losmachen und den Strick, woran es gebunden war, in die Hand geben.
Hans zog weiter und dachte daran, wie doch alles wie am Schnürchen ging. Begegnete ihm eine Verdrießlichkeit, so wurde sie doch gleich wieder gutgemacht. Es gesellte sich danach ein Bursche zu ihm, der trug eine schöne weiße Gans unter dem Arm. Sie verbrachten einige Zeit schwatzend, und Hans fing an, von seinem Glück zu erzählen, und wie er immer so vorteilhaft getauscht hätte.
Der Bursch erzählte ihm, daß er die Gans zu eine Festschmaus bei einer Taufe brächte. „Hebt einmal,“ fuhr er fort und packte sie bei den Flügeln, „wie schwer sie ist, die ist aber auch acht Wochen lang gemästet worden. Wer in den Braten beißt, muß sich das Fett von beiden Seiten abwischen.“
„Ja,“ sprach Hans, und wog sie mit der einen Hand, „die hat ihr Gewicht, aber mein Schwein ist auch nicht schlecht.“
Indessen sah sich der Bursche ganz vorsichtig nach allen Seiten um, schüttelte auch wohl mit dem Kopf. „Hört,“ fing er darauf an, „mit Eurem Schweine könnte was nicht stimmen. In dem Dorf, durch das ich gekommen bin, ist eben dem Schulz eines aus dem Stall gestohlen worden. Ich fürchte, ich fürchte, Ihr habts da in der Hand. Sie haben Leute ausgeschickt, und es wäre nicht gutl, wenn sie Euch mit dem Schwein erwischten: das Geringste was euch passieren kann, ist dass Ihr ins finstere Loch, in den Kerker gesteckt werdet.“
Dem guten Hans war Angst und bang, „ach Gott,“ sprach er, „helft mir aus der Not, Ihr wißt hier herum bessern Bescheid, nehmt mein Schwein da und laßt mir Eure Gans.“
„Ich muß schon etwas aufs Spiel setzen,“ antwortete der Bursche, „aber ich will doch nicht schuld sein, daß Ihr in Euer Unglück rennt.“ Er nahm also das Seil in die Hand und trieb das Schwein schnell auf einem Seitenweg fort.
Der gute Hans aber ging, seiner Sorgen entledigt, mit der Gans unterm Arm der Heimat entgegen. „Wenn ichs recht überlege,“ sprach er mit sich selbst, „habe ich noch einen Vorteil bei dem Tausch: Erst den guten Braten, hernach die Menge von Fett, die herausträufeln wird, das gibt Gänseschmalzbrot für ein ganzes Vierteljahr, und schließlich die schönen weißen Federn, da laß ich mir in mein Kopfkissen stopfen, und darauf will ich wohl kuschelig einschlafen. Was wird meine Mutter eine Freude haben!“
Als er durch das letzte Dorf kam, stand da ein Scherenschleifer mit seinem Karren und sein Rad schnurrte, und er sang dazu.
„ich schleife die Schere und drehe geschwind,
und hänge mein Mäntelchen nach dem Wind.“
Hans blieb stehen und sah ihm zu; endlich redete er ihn an und sprach „Euch gehts wohl gut, weil Ihr so lustig bei Eurem Schleifen seid.“
„Ja,“ antwortete der Scherenschleifer, „das Handwerk hat einen güldenen Boden. Ein rechter Schleifer ist ein Mann, der, sooft er in die Tasche greift, auch Geld darin findet. Aber wo habt Ihr die schöne Gans gekauft?“
„Die hab ich nicht gekauft, sondern für mein Schwein eingetauscht.“ „Und das Schwein?“
„Das hab ich für eine Kuh gekriegt.“
„Und die Kuh?“
„Die hab ich für ein Pferd bekommen.“
„Und das Pferd?“
„Dafür hab ich einen Klumpen Gold, so groß wie mein Kopf, gegeben.“
„Und das Gold?“
„Ei, das war mein Lohn für sieben Jahre Dienst.“
„Ihr habt Euch jederzeit zu helfen gewußt,“ sprach der Schleifer, „Wollt Ihrs soweit bringen, daß Ihr Geld in der Hosentasche klimpern hört, wenn Ihr aufsteht, so habt Ihr Euer Glück gemacht.“
„Wie soll ich das anfangen?“ sprach Hans.
„Ihr müßt ein Scherenschleifer werden wie ich; dazu gehört eigentlich nichts als ein Wetzstein, das andere findet sich schon von selbst. Da hab ich einen, der ist zwar ein wenig kaputt, dafür sollt Ihr mir aber auch weiter nichts als Eure Gans geben; wollt Ihr das?“
„Wie könnt Ihr noch fragen,“ antwortete Hans, „ich werde ja zum glücklichsten Menschen auf Erden; ich werde Geld haben, sooft ich in die Tasche greife, was brauche ich mich da länger zu sorgen?“ reichte ihm die Gans hin, und nahm den Wetzstein in Empfang.
„Nun,“ sprach der Schleifer und hob einen gewöhnlichen schweren Feldstein, der neben ihm lag, auf, „da habt Ihr noch einen tüchtigen Stein dazu, auf dem sichs gut schlagen läßt und Ihr Eure alten Nägel gerade klopfen könnt. Nehmt ihn und hebt ihn ordentlich auf.“
Hans nahm den Stein und ging mit vergnügtem Herzen weiter; seine Augen leuchteten vor Freude, „ich muß in einer Glückshaut geboren sein,“ rief er aus „alles, was ich wünsche, trifft ein, wie einem Sonntagskind.“
Indessen, weil er seit Tagesanbruch auf den Beinen gewesen war, begann er müde zu werden; auch plagte ihn der Hunger, da er alle Vorräte auf einmal in der Freude über die erhandelte Kuh aufgegessen hatte. Er konnte schließlich nur mit Mühe weitergehen und mußte jeden Augenblick halt machen; dabei drückten ihn die Steine ganz erbärmlich. Er konnte sich des Gedankens nicht erwehren, wie gut es wäre, wenn er sie gerade jetzt nichts tragen bräuchte. Wie eine Schnecke kam er zu einem Feldbrunnen geschlichen, wollte da ruhen und sich mit einem frischen Schluck laben. Damit er aber die Steine beim hinsetzen nicht beschädigte, legte er sie bedächtig neben sich auf den Rand des Brunnens. Dann setzte er sich und wollte sich gerad zum Trinken bücken, da stieß ein klein wenig an, und beide Steine plumpsten ins Brunnenloch hinab. Hans, der sie mit seinen Augen in die Tiefe hatte versinken sehen, sprang vor Freuden auf, kniete dann nieder und dankte Gott mit Tränen in den Augen, daß er ihm auch diese Gnade noch erwiesen und ihn auf eine so gute Art, und ohne daß er sich einen Vorwurf zu machen brauchte, von den schweren Steinen befreit hätte, die ihm doch so hinderlich gewesen waren.
„So glücklich wie ich,“ rief er aus, „gibt es keinen Menschen unter der Sonne.“ Mit leichtem Herzen und frei von aller Last sprang er nun fort, bis er daheim bei seiner Mutter war.